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Fischer am Bodensee

Fischzucht am Bodensee

Die Fischerei ist einer der ältesten Berufe am Bodensee mit einer sehr langen Tradition. Heute gibt es rund um den See nur noch wenige Berufsfischer.

Die Fischer gehen mehrmals am Tag auf den See, um Netze einzuholen oder auszulegen – das erste Mal morgens je nach Jahreszeit zwischen vier und sechs Uhr, das letzte Mal am Abend.

Fischerei ist harte Handarbeit seit eh und je und wird meist im Alleingang betrieben. "Uns ernährt der Beruf alleine schon lange nicht mehr", berichtet ein Fischer von der Insel Reichenau. Der Beruf ist also vom Aussterben bedroht. Insbesondere in der Schweiz fehlt es an Nachwuchs. Zwei Fischer gehen, einer kommt neu hinzu, heißt es.

Fast jeder Fischer am Untersee hat inzwischen ein zweites berufliches Standbein. Sie betreiben einen heimischen Fischladen, bieten Catering-Service oder arbeiten zusätzlich in der Landwirtschaft.


Bodensee-Fische aus der Fischzucht

Bodenseefischer auf der Reichenau

Besatzfische für den Bodensee und seine Zuflüsse werden von den Anliegerländern in den Fischbrutanstalten Langenargen, Nonnenhorn, Romanshorn und Ermatingen, im Landesfischereizentrum Vorarlberg in Hard, der privaten Brutanstalt vom Angelsportverein Konstanz und der Fischzuchtanlage Rorschach gezüchtet.

Deshalb wird hier auch Laichfischfang betrieben. Schon seit 1920 hilft man den Bodenseefischen beim Laichen, um den Fischbestand zu erhalten und zu fördern. Das "Nachhelfen" bei der Fischvermehrung ist am Bodensee mittlerweile selbstverständlich.

Manchmal sammeln die Fischer mehr Laich als die Brutanstalten aufnehmen können. Dann wird daraus der heimische Kaviar hergestellt, der als hoch geschätzte Delikatesse gilt. Dieser "Bodenseekaviar" ist jedoch nur sehr selten und nur saisonal verfügbar.

Die Fischerei im Bodensee ist seit 1893 einheitlich geregelt durch ein Abkommen zwischen den Anliegerstaaten. Die Verordnungen schreiben Schonzeiten und Mindestgrößen für die gefangenen Fische sowie Maschenweiten, Netzgrößen und -anzahl für die Fanggeräte vor (was auch verhindern soll, daß zu kleine Fische noch vor ihrer Geschlechtsreife gefangen werden).

Darüber hinaus existiert eine Internationale Bevollmächtigtenkonferenz, die für eine einheitliche Anwendung sowie die Fortschreibung der Regelungen sorgt. So dürfen Schwebenetze für den Fang der Felchen z.B. überall ausgelegt werden, Bodennetze für Kretzer und Großreusen im Flachwasser jedoch nur im badischen Bereich von Immenstaad bis Bodman.

Felchen darf man vom 1. April bis zum 15. Oktober samstags, sonntags und montags nicht fischen. Sonntags darf überhaupt nicht gefischt werden, da haben die Bodenseefische ihren "freien Tag". Viele Vorschriften also, die die Fischer aber in der Regel akzeptieren, weil sie deren Notwendigkeit zur Erhaltung des Fischbestands einsehen.

Ausgenommen werden die Fische zuhause und weiterverarbeitet zu Ganzfisch, Filet oder im Räucherofen mit Buchenrauch geräuchert und anschließend direkt an den Endkunden oder einem Restaurant verkauft.

Die Bodenseefischer befürchten bei einem weiteren Rückgang des Phosphatgehaltes deutliche Einbußen, da dann auch ein Ertragsrückgang bei Felchen zu erwarten ist. Der am Bodensee wieder häufiger gesehene Kormoran wird von den Fischern ebenfalls als "Plage" gesehen – er frisst täglich bis zu einem Kilo Fisch.

Begehrte Fische im Bodensee sind der Felchen (Blaufelchen, Sandfelchen, Gangfische und andere Felchenarten), der Flussbarsch (auch Kretzer oder Egli genannt), Weißfische wie Brachse und sonstige wie Forelle (Regenbogenforelle, See-Forelle), Aal, Hecht, Zander, Karpfen, Äsche, Schleie und Saibling.

Der Bodensee-Felchen ist ein wunderbar wohlschmeckender Süßwasserfisch mit festem weißem Fleisch und wenig Gräten. Felchen gehören zu der Familie der Lachsfische, zu der auch die Forelle gehört. Ursprünglich kamen Felchen in den sibirischen Strömen und in Alpenseen vor. Die Felchen wurden erst Anfang des 20. Jahrhunderts in den Bodensee eingesetzt. Inzwischen ist der Bodensee eines der wichtigsten Gebiete für den Felchenfang.


Unsere Empfehlung

Auf der Nordseite der Insel Reichenau, in der Nähe der romanischen Kirche St. Georg, finden Sie die Fischhandlung von Stefan Riebel. Hier gibt es fangfrische Bodenseefische bester Qualität und feine selbstgemachte Fischdelikatessen wie Pastete, Fischsülze, Maultaschen und Kaviarcrème. Appetit bekommen?


Wir wünschen Ihnen erholsame Ferien am Bodensee.
Fischzucht am Bodensee