Felchen und die Bodenseefischer

Die Erträge durch den Fang von Felchen im Bodensee wurden in der Fischereisaison 2009 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesteigert. Egli wurden wie auch 2008 wieder weniger gefangen. Hoffnung haben die Bodenseefischer bei den Saiblingen – ihre Bestände nehmen zu.

Fischer am Bodensee

Fischer am Bodensee

Die komplette Fangstatistik liegt noch nicht vor, trotzdem lässt sich bereits sagen, dass die Berufsfischer am Bodensee, trotz der zugelassenen 38-Millimeter-Maschen im Frühjahr 09 nur geringe Felchenfänge hatten.

In der Gastronomie wurden deshalb andere, zum Teil importierte Fischarten auf der Speisekarte angeboten, so der Internationale Bodenseefischereiverband (IBF). Im Sommer und Herbst wurden zwar wieder mehr Felchen gefangen, trotzdem mussten Absatzschwierigkeiten und sinkende Preise hingenommen werden.

2006 und 2007 waren äußerst schlechte Jahre für den den Felchenfang. 2008 waren die Erträge wieder gestiegen (auf 725 Tonnen).

Egli (in Deutschland Kretzer genannt) bleiben weiter in tiefen Gewässern. Besonders entlang des Schweizer Bodensee-Ufers waren die Egli-Fänge 2009 nicht besonders gut. Egli waren in früheren Jahren neben den Felchen ein Standbein der Fischer. Heute rentiert sich das Auswerfen der Fangnetze kaum mehr, sagt ein Thurgauer Berufsfischer. Dies hat auch mit dem Phosphatgehalt des Bodensees zu tun. Eine Erhöhung ist jedoch nicht zu denken, da die Trinkwasserqualität des Bodensees vorgeht.

Erfreulich ist für die Fischer der vermehrte Fang von Saiblingen. Der Saibling lebt normalerweise in einer Tiefe von 20 bis 30 m, steigt aber mehr und mehr in seichteres Wasser auf und kommt somit in die Reichweite der Fischernetze. Der forellenartige Fisch ist wegen seiner rötlichen Färbung und seines wunderbaren Geschmacks ein kulinarischer Genuss.

Die Bodenseefischer können ihre Familien mit Fischen allein nicht mehr ernähren. Am Bodensee gibt es noch etwa 150 Berufsfischer. Die Felchen lassen jedoch auf eine bessere Zukunft hoffen.